Sie haben sich informiert. Sie haben zusammen mit einem erfahrenen Automatisierungsintegrator Ihren Projektumfang analysiert und sichergestellt, dass Ihre Automatisierungspläne Ihren heutigen und zukünftigen Anforderungen entsprechen. Gemeinsam haben Sie die benötige Nutzlast, Abmessungen, Zykluszeiten und andere Anforderungen bestimmt, um den richtigen Roboter und die passende Mobilroboterausrüstung (MRE) für einen sicheren und erfolgreichen Einsatz sowie optimale Leistung auswählen zu können.
Sie haben vielleicht das Gefühl, dass Sie schon alles vorbereitet haben. Die Erfahrung vieler Integratoren zeigt jedoch, dass es da wahrscheinlich noch ein paar wichtige Vorbereitungsschritte gibt, die zum Erfolg Ihrer Automatisierungspläne beitragen könnten.
Wie auch bei vielen anderen grundlegenden Änderungen im Geschäftsbetrieb haben Sie auch bei der Automatisierung die Möglichkeit, neu zu überlegen, wie und warum Sie Dinge tun. Dies ist Ihre Chance, alles in Angriff zu nehmen, von kleinen Anpassungen bis hin zu großen Umbrüchen. So können Sie maximal profitieren.
Denken Sie an die letzte große Technologie-Implementierung, die Sie unternommen haben – vielleicht die Einführung eines Enterprise-Resource-Planning(ERP)-Systems zur Verbesserung der Effizienz und Kontrolle von Kerngeschäftssystemen. In den vielen Jahren vor dieser Veränderung haben Ihre Mitarbeiter manuelle Verwahren zur Verwaltung und Zusammenarbeit entwickelt und sich an diese gewöhnt: von Haftnotizen, farbigen Diagrammen und Pinnwänden über E-Mails und Textnachrichten bis hin zu gemeinsam genutzten Kalkulationstabellen. Diese Prozesse loszulassen, ob sie nun gut funktionieren oder nicht, ist oft nicht leicht. Auch wenn das neue ERP-System verspricht, den Informationsfluss zu straffen, den Mitarbeitern zu helfen, Probleme vorauszusehen und proaktiv anzugehen, und sie erfolgreicher mit den Kollegen zusammenarbeiten zu lassen, war das neue System wahrscheinlich doch etwas gewöhnungsbedürftig.
Und manche Gewohnheiten wird man nur schwer los.
Roboter bieten ähnliche Vorteile bei Effizienz und Produktivität. Und auch sie sind gewöhnungsbedürftig. Eine frühzeitige Vorbereitung Ihrer Einrichtung und Ihrer Mitarbeiter kann dazu beitragen, Ihre Automatisierungsinitiative (und deren Rentabilität) schneller zum Erfolg zu führen.
Hier sieben Tipps, die Ihnen helfen, Ihre Einrichtung und Ihre Mitarbeiter auf diesen spannenden neuen Schritt vorzubereiten.
1. Fangen Sie klein an
Einer der großen Vorteile von autonomen mobilen Robotern (AMR) ist, dass sie oft kostengünstiger und physisch einfacher in bestehende Produktionsprozesse zu integrieren sind als andere automatisierte Transportoptionen. Das gilt besonders für leicht verfügbare Standard-Mobilroboterausrüstung (MRE), darunter Wagen- und Palettenheber und Rollenförderer für die Integration von Förderanlagen. Mit modularen mobilen Robotern und Standard-MRE müssen die meisten Unternehmen weder bestehende Grundrisse ändern noch die Produktion anhalten, um komplexe Infrastrukturen und Geräte zu installieren.
Der Wechsel von manuellem zu automatisiertem Materialtransport kann allerdings einen Dominoeffekt haben. Wenn die Mitarbeiter kein Material mehr in der Einrichtung hin- und herbewegen müssen, sondern sich darauf verlassen können, dass sie das, was sie brauchen, zur Hand haben, wenn sie es brauchen, finden Sie möglicherweise Möglichkeiten für noch mehr Effizienzsteigerungen bei den entsprechenden Prozessen.
Eventuell ist es daher ratsam, zunächst ein Pilotprojekt zu implementieren, bevor Sie zum ganz großen Wurf ausholen. Indem Sie klein anfangen, können Sie Arbeitsabläufe und Prozesse in einem einzelnen Bereich oder einer Produktionslinie testen und deren Praktikabilität nachweisen. Sobald Sie eventuell auftretende Anfangsprobleme gelöst haben, sind Sie bereit, schnell und effizient zu skalieren, insbesondere wenn Sie einen Standard-MRE-Ansatz gewählt haben, der eine schlanke Implementierung gewährleistet.
2. WLAN checken und die IT einbinden
Mobile Roboter benötigen nicht viel an Infrastruktur. Was sie aber brauchen, ist eine zuverlässige WLAN-Verbindung, damit Sie Ihre Roboter mit der entsprechenden Flottenmanagement-Software aus der Ferne überwachen, programmieren und verwalten können. Ihre Integration erfordert möglicherweise auch, dass die Roboter mit anderen internen Systemen wie ERP-Systemen, Produktionsleitsystemen (MES) oder Lagerverwaltungssystemen (LVS) interagieren.
Damit Ihre Roboter mit den internen Netzwerken verbunden bleiben, sollten Sie Ihr IT-Team frühzeitig in Ihre Automatisierungspläne einbeziehen, damit es Ihre Anforderungen versteht und weiß, welche Ressourcen Sie von ihm benötigen. Bitten Sie Ihren Integrator oder Ihr internes IT-Team, die WLAN-Versorgung in Ihrer Einrichtung zu überprüfen. So können Sie Verkehrsmuster auf Ihren WLAN-Zugangspunkten sehen und eventuelle Abdeckungslücken identifizieren. Auch die Erstellung einer separaten SSID für die Roboter ist eine Überlegung wert, da Sie auf diese Weise Überschneidungen mit anderen Systemen und Smartphone-Datenverkehr vermeiden.
3. Mit Mitarbeitern sprechen, damit sie wissen, was sie erwartet
Technologie-Initiativen können bei Mitarbeitern Ängste auslösen. Möglicherweise verstehen sie nicht richtig, wie sich ihre Aufgaben verändern werden – oder ob die Veränderung überhaupt zu ihrem Vorteil sein wird. Eine frühzeitige Einbindung der Mitarbeiter kann einen großen Einfluss auf den Erfolg Ihrer Automatisierungspläne haben. Kommunizieren Sie regelmäßig mit den Mitarbeitern und klären Sie sie darüber auf, was Sie tun und warum, und welche Vorteile Sie erwarten. Präsentieren Sie diese Vorteile in einer Sprache, die sie verstehen. Zeigen Sie, dass die Automatisierung nicht nur gut für das Unternehmen ist, sondern auch die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter verbessern wird, indem sie monotone Aufgaben wie das Schieben eines Wagens reduziert und ihnen mehr Möglichkeiten zur Weiterentwicklung bietet.
Auch Ängste vor Arbeitsplatzverlust aufgrund der Automatisierung sollten angesprochen werden. Nutzen Sie die Chance. Ermutigen und unterstützen Sie die Mitarbeiter, die Kurse belegen oder an Roboterschulungen teilnehmen möchten, um ihre Fähigkeiten auszubauen. Helfen Sie ihnen zu verstehen, dass die Automatisierung von eintönigen, sich wiederholenden Aufgaben, wie etwa dem Materialtransport, dazu führt, dass sie frei für interessantere Arbeiten werden.
4. Einen Roboter-Boss identifizieren
Mobile Roboter sind so konzipiert, dass sie benutzerfreundlich und zuverlässig sind. Aber wie bei jeder anspruchsvollen Technologie kann gelegentlich auch etwas schiefgehen. Überlegen Sie, an wen sich die Mitarbeiter wenden sollen, wenn etwas mit dem Roboter los ist, das gelöst werden muss. Wer ist befugt, mit dem Roboter zu interagieren und Missionen einzustellen? Welche Ausbildung braucht diese Person? Wenn ein Prozess oder ein physisches Layout geändert werden muss: Wer sollte involviert sein, um sicherzustellen, dass der Roboter seine Aufgaben so schnell wie möglich wieder übernehmen kann?
Das kann eine tolle Gelegenheit sein, diejenigen Mitarbeiter zu ermitteln, die ihre Fähigkeiten ausbauen wollen und als Automatisierungsexperten wertschöpfender eingesetzt werden können.
5. Umgebung analysieren und Routen planen
Ihr internes Automatisierungsteam oder Ihr Integrator bereitet Ihren Robotereinsatz in der Regel mit einem CAD-Grundriss Ihrer Einrichtung vor. Sie werden wahrscheinlich auch eine Begehung mit Ihnen durchführen oder zumindest eine Video-Besichtigung bei Ihnen anfragen. Durch eine enge Zusammenarbeit in dieser Phase können Sie durchspielen, wie der Einsatz aussehen wird. Wo sind Ihre stark und schwach frequentierten Bereiche? Was sind die besten Routen für den Roboter, und welche Bereiche sollte er meiden? Wo sind ideale Aufnahme- und Absetzpunkte? Wo ist der effizienteste Platz für die Ladestationen der Roboter?
Ihr Integrator kann Ihnen dabei helfen, potenzielle Fehlerquellen zu identifizieren, z. B. Gänge, die nicht breit genug für den Roboter sind. Sie helfen Ihnen auch dabei, Ihre Umgebung zu analysieren, einschließlich Bodenbelägen und widrige Bedingungen wie Staub oder Reinigungsmittel, die die Bodenhaftung des Roboters beeinträchtigen und sich auf die Tragfähigkeit, Geschwindigkeit und Sicherheit auswirken können. Ein weiteres Problem sind Bereiche, in denen Paletten, Kistenstapel oder Reihen von Wagen in einem Gang abgestellt oder ein- und ausgefahren werden können. Dies kann entweder den Weg des Roboters blockieren oder die Sensoren des Roboters so behindern, dass der Gang nicht mehr richtig erkannt werden kann und der Roboter den Bereich nicht lokalisieren und in diesem nicht mehr navigieren kann. Mit etwas Vorausplanung können Sie notwendige Änderungen vornehmen, damit Sie bei der Einführung keine Probleme bekommen.
Denken Sie bitte auch über den Roboter hinaus. Er ist die Plattform für Ihren automatisierten Transport, aber die MRE ist das, was über den Erfolg der Einführung entscheiden wird. Ihr Integrator hilft Ihnen, das große Ganze zu erkennen und über die Basisdaten von Roboter und MRE hinauszuschauen, um so anwendungsspezifische Bedingungen berücksichtigen zu können. Sie können zum Beispiel ein Aufsatzmodul wählen, das perfekt zum Gewicht des gewünschten Transportguts passt. Wenn das Transportgut aber zu hoch oder zu breit für das Aufsatzmodul ist, kann dies die Sicherheit und Manövrierfähigkeit beeinträchtigen. Wenn Sie alle Details durchdenken, ist Ihnen der Erfolg sicher.
6. Benutzerinteraktion
Eine der Entscheidungen, die Sie treffen müssen, ist, wie (oder ob) Ihre Mitarbeiter mit den Robotern interagieren sollen. Wird die Materialabholung und -anlieferung durch interne Softwaresysteme und programmierte Anlieferung vollständig automatisiert? Werden die Roboter regelmäßige „Busrouten“ fahren, die nach einem festgelegten Zeitplan von einem Bereich zum nächsten durch das Lager oder den Produktionsbereich führen? Oder werden die Mitarbeiter eine Ruftaste drücken, um den Roboter wissen zu lassen, dass er zu dieser Station kommen muss?
Das automatische Aufnehmen und Absetzen ist eine komplexere Implementierung. Aufsatzmodule wie Heber für Wagen oder integrierte Förderer können jedoch Material unabhängig von Mitarbeitern an einen Arbeitsplatz liefern. Die Mitarbeiter müssen nicht daran denken, den Roboter zu rufen, und müssen ihre Arbeit nicht unterbrechen, um mit ihm zu interagieren.
7. Ein Platz für alles und alles an seinem Platz
Ein Nebeneffekt von mobilen Robotern ist, dass sie ein aufgeräumtes Arbeitsumfeld fördern. Die Roboter können zwar um Hindernisse herum navigieren, wie z. B. um in Arbeitsbereichen gestapelte Produkte, aber das kann die Lieferungen verlangsamen und die Effizienz und Produktivität beeinträchtigen. Viele Einrichtungen markieren Bereiche, die für den Weg des Roboters freizuhalten sind, und weisen die Mitarbeiter darauf hin, wo Material abgestellt werden kann und wo nicht. Klare Wege können auch Stolpergefahren reduzieren.
Anstatt große Produktstapel anzuhäufen, die irgendwann alle auf einmal von einem Gabelstapler oder einem Hubwagen abtransportiert werden, können Roboter die Produkte den ganzen Tag über kontinuierlich transportieren. Automatisierte MRE können Wagen, Paletten oder Material von Förderbändern aufnehmen, auch wenn keine Mitarbeiter anwesend sind. Dies hilft, die Anlage schlanker zu gestalten, da das Material dort liegt, wo es hingehört und wo die Mitarbeiter es finden können.
Sind Sie bereit, loszulegen? Sprechen Sie noch heute mit einem Automatisierungsexperten!